Mehr Väter in Elternzeit

Gemeinsam Familie neu leben

Immer mehr Paare leben in gleichberechtigten Beziehungen. Doch sobald die Familie den Kreißsaal verlässt, fällt sie oft in ein traditionelles Rollenbild der 50er Jahre zurück.

Zwar nehmen in Deutschland immer mehr Väter Elternzeit, Teilzeit und Homeoffice in Anspruch, doch mit der Geburt der Kinder geraten viele in einen Loyalitätskonflikt – sie befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen Geldverdienen und Fürsorgearbeit. Väter fühlen sich sowohl der Familie als auch dem Arbeitgeber verpflichtet und wollen zum einen ein aktiver, fürsorglicher und sichtbarer Vater sein, zum anderen aber auch Karriere machen und für das Familieneinkommen sorgen. Das hat zur Folge, dass im vergangenen Jahr 2020 zwar 25 Prozent (Quelle: Statistisches Bundesamt, 11.05.21) aller Väter Elterngeld bezogen haben (im Jahr 2015 waren es erst 21 Prozent), allerdings nehmen Väter deutlich kürzer Elternzeit als Mütter: Während Frauen im Schnitt 14,5 Monate Elterngeld beziehen, sind es bei den Männern lediglich 3,7 Monate. Diese Verteilung sei in den vergangenen Jahren praktisch konstant geblieben, so das Statistische Bundesamt. Spitzenreiter unter den Bundesländern ist Sachsen, mit einem Väteranteil von 30 Prozent; das Saarland bildet mit 19,1 Prozent das Schlusslicht.

Es ist zwar ein perspektivischer Wandel in Sicht, jedoch ist es ein Prozess an dem nicht nur Väter mitwirken müssen, sondern auch die dazugehörigen Mütter und die Arbeitgeber. Denn obwohl die heutige Vätergeneration einiges anders machen möchte, lassen sich mit den klassischen Rollenbildern die Anforderungen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf nur schwer umsetzen. Außerdem fehlt oftmals noch die gesellschaftliche Akzeptanz, sowohl im familiären wie auch im beruflichen Umfeld.

Mit der Veranstaltungsreihe „GEMEINSAM Familie neu leben“ wollen wir ein Bewusstsein für dieses (familiäre) Ungleichgewicht schaffen und gleichzeitig Väter ermutigen, sich für neue Familienmodelle zu öffnen. Denn ein modernes Familienleben auf Augenhöhe, kann sich positiv auf viele Bereiche auswirken – nicht nur auf die Beziehung und Bindung zum Kind, sondern auch auf die Partnerschaft.

Ein neues Familienmodell, das ein Zugewinn für die ganze Familie sein kann.

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Quelle: familienportal.de
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